Arts and Cultural Management (M.A.): Akshay Seebaluck - Skizzenbuch im Gepäck
22.04.2024 Der 30-jährige Maler arbeitet in einer der ältesten Kunstgalerien von Mauritius. Die Inspiration für seine Werke holt er sich auf seinen Reisen - zum Beispiel nach Indien und Afghanistan. Mit dem berufsbegleitenden Studiengang an der Leuphana will er seine künstlerische Arbeit auf eine solide wirtschaftliche Basis stellen. Mehr über das berufsbegleitende Studium an der Leuphana können Studieninteressierte beim englischsprachigen Informationstag am 26. April 2024 online erfahren. Am 15. Mai findet zudem ein Q&A mit Studierenden und Alumni statt.
Akshay Seebaluck steht inmitten einer Gruppe von afghanischen Jungen und Männern. Er hält sein Skizzenbuch in der Hand und zeichnet. Die Kladde hat er auf Reisen immer dabei. „Ich lasse mich für meine Kunst von Begegnungen mit Menschen, dem gesellschaftlichen Leben und politischen Ereignissen inspirieren“, sagt der Maler. Für eines seiner Kunstprojekte ist er durch Afghanistan gereist. Über diese Exkursion schreibt er auch seine Masterarbeit im berufsbegleitenden Studiengang Arts and Cultural Management (M.A.) an der Leuphana Professional School: „Ich wollte Afghanistan besuchen, um den Wandel im Kunst- und Kulturbereich mitzuerleben, aber auch die Kultur Afghanistans mit ihrer reichen Geschichte kennenzulernen", erklärt der Künstler. Akshay Seebaluck fand ein Umfeld vor, das von den Regeln der Taliban geprägt ist, in dem die Menschen aber auch Freiräume für ihre eigenen Bedürfnisse schaffen, zum Beispiel mit öffentlichen Schulen, in denen Frauen lesen lernen, Sprach-Institute oder Galerien, die allen offen stehen. „Trotzdem gibt es in Afghanistan kaum noch eine Kunstszene, die Künstler kämpfen nach dem Abzug der ausländischen Truppen ums Überleben“, berichtet der Maler.
Akshay Seebaluck zeichnet und malt Menschen und Landschaften - seine Werke sind oft zusätzlich mit Handschriften versehen: „Ich erzähle Geschichten mit meinen Bildern, ich bringe meine Gedanken und Gefühle auf die Leinwand“, beschreibt Akshay Seebaluck. Beeinflusst wird der Mauretanier von den Künstlern des Postimpressionismus und des Fauvismus, aber auch von der indischen Dorfatmosphäre, die er während seines ersten Studiums erlebte. Er schloss seinen Bachelor in Bildender Kunst und seinen Master in Malerei an der Universität Khairagarh in Indien ab.
Noch ist seine akademische Ausbildung aber nicht abgeschlossen: “Ich bin ein professioneller Künstler, der von seiner Kunst leben kann. Aber ohne betriebswirtschaftliche Kenntnisse ist das Konzept nicht stabil. Als Maler kann man nicht nur malen. Man muss viel über Marketing, digitale Aspekte und den Kultursektor wissen", sagt Akshay Seebaluck. Er suchte weltweit nach geeigneten Kulturmanagement-Studiengängen, die sowohl die Kulturorganisation als auch die Kulturfinanzierung berücksichtigen.
„Das Programm an der Leuphana ist außergewöhnlich. Das habe ich so nirgendwo anders gefunden“, sagt Akshay Seebaluck. Der Master-Kandidat profitiert von dem globalen Netzwerk der internationalen Studierenden: „Ich habe viele spannende Projekte und Perspektiven kennengelernt.“
Vor allem die Marketing-Elemente des Studienprogramms helfen ihm bei seiner Arbeit in der Galerie seines Vaters. Chayetan Seebaluck ist selbst ein bekannter Künstler auf Mauritius. „Ich habe ein eigenes Atelier in der Kunsthalle, kümmere mich aber auch um die Finanzen und das Marketing. Die Inhalte des Studiengangs helfen mir sehr dabei, die Kunstgalerie zu führen und Anträge für Ausstellungen und Stipendien zu schreiben", sagt Akshay Seebaluck.
Mit dem Studiengang Arts and Cultural Management (M.A.) bieten die Professional School und das Goethe-Institut seit 2018 einen neuartigen Studiengang im Bereich Kulturmanagement an, der als englischsprachiges, berufsbegleitendes Fernstudium Kulturschaffende aus aller Welt für die Bewältigung von Transformationsprozessen im Kulturbereich qualifiziert. Die Kerninhalte des Studiengangs sind internationales Kulturmanagement in Kombination mit Kultur- und Wirtschaftswissenschaften.
Akshay Seebaluck hat u.a. in Indien, Afghanistan und Mauritius ausgestellt. In Europa waren seine Werke in Paris, Spanien und Monaco zu sehen. „Auf Mauritius gibt es keine große Kunstszene. Das Studium in Deutschland hat mir neue Türen geöffnet. Die Szene dort ist sehr lebendig", sagt Akshay Seebaluck.
Der Maler greift in seinem Werk viele ernste und aktuelle Themen auf. Seine nächste Reise wird ihn in die Ukraine führen: „Ich möchte die Bilder des Krieges mit meiner Kunst dokumentieren und festhalten.“