PriMus - Promovieren im Museum
Das vom BMBF und der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH geförderte Forschungsprogramm PriMus – Promovieren im Museum initiiert eine nachhaltige Kooperation und Vernetzung zwischen Universität und Museum. Es handelt sich um ein interdisziplinäres Promotionsprogramm in Kooperation mit sechs Museen aus der Hamburger Region. Ziel des Programms ist es, ein museumsbezogenes Ausbildungsmodell zu implementieren, das Promotion und Inhalte eines Museumsvolontariats verbindet, den Transfer zwischen kunst- und kulturwissenschaftlicher Forschung und Museen zu befördern und Museen verschiedenen Typus in einen wissenschaftlichen Dialog zu bringen.
In sechs beteiligten Museen der Hamburger Region unterschiedlicher Sparten – Hamburger Kunsthalle, Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt, Deichtorhallen Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Ostpreußisches Landesmuseum (Lüneburg) und Buddenbrookhaus – Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum (Lübeck) (s. Promotionsthemen an den Museen)– erarbeiten DoktorandInnen eine Dissertation und ein Ausstellungskonzept zu unerschlossenen Sammlungsbereichen. Die Sammlungsbestände der 6 Partnerinstitutionen umfassen die Bereiche Design, Kunst des 19. Jahrhunderts, zeitgenössische Kunst, Literaturgeschichte, Kulturgeschichte und Ethnographie.
Die Dissertationen werden an der Leuphana Universität Lüneburg betreut. Die Ausstellungskonzepte wiederum visualisieren die Forschungserträge und werden im Hinblick auf die Realisierbarkeit, Visualisierungsstrategien, Vermittlungskonzepte, Zeit- und Finanzpläne geprüft. Ein Beirat aus sechs MuseumsexpertInnen der Partnerinstitutionen und drei Innovationsmentorinnenbegleiten die Arbeitsschritte des Programms und validieren die Praktikabilität des Ausbildungsmodells.
Das Programm reagiert auf die Kluft zwischen Universität und Museum, Theorie und Praxis Forschung und Ausstellungsarbeit, die aus der Trennung von Promotion und Volontariat in der Ausbildungsphase entstanden ist. Es soll die Forschung an Museen stützen und den Wissenstransfer zwischen Universität und Museen fördern. Aktuelle Forschungsergebnisse werden so auch einem breiten Publikum vorgestellt. Im interdisziplinären Dialog der Museumstypen sollen neue Erzählweisen und Formen der Präsentation für Kulturgüter unterschiedlichster Art entwickelt und diskutiert werden. Auf diese Weise wird der Bildungsauftrag der Museen gestärkt, treten sie dochals Orte der Forschung, des Wissens und der gesellschaftlichen Selbstverständigung über kulturelles Erbe in die Öffentlichkeit.
Die validierten Ausbildungsschritte werden in einem Leitfaden veröffentlicht, der nach Abschluss des Projekts interessierten Institutionen als Modell zur langfristigen Implementierung einer an der Museumsarbeit orientierten DoktorandInnenausbildung zur Verfügung steht.
Das Kolleg hatte eine Projektlaufzeit vom 1. Januar 2017 bis 31. Dezember 2019. Ausgeschrieben wurden 6 DoktorandInnenstellen sowie 1 Postdoc-Stelle. Alle 7 Stellen werden gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH.
Sprecherinnen:
Programmleitung:
- Dr. Nina Samuel