Nachhaltigkeit und Politik

Wie lassen sich Gesellschaft und Wirtschaft vorausschauend gestalten und gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen stabilisieren? Die Ko-Optimierung ökonomischer, sozialer und ökologischer Entwicklungen ist die Kernfrage einer nachhaltigen Politik. An der Professur für Nachhaltigkeit und Politik wird diese Fragestellung in Forschung, Lehre und Praxis bearbeitet. Die vier Themenfelder nachhaltiger Staat, nachhaltige Kommune, Klimakrise und Transformation sowie kulturelle Innovation und Kommunikation stehen dabei im Mittelpunkt.

Nachhaltiger Staat

Die im Jahr 2015 von 193 Staaten bei den Vereinten Nationen beschlossene „Transformationsagenda 2030“ mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen betont die besondere Verantwortung staatlicher Institutionen für eine nachhaltige Entwicklung. Dabei stellt sich die Frage nach der (Weiter-)Entwicklung von Strukturen, Prozessen und Instrumenten für eine nachhaltige Staatlichkeit. Vor diesem Hintergrund wird in dem Themenfeld die Nachhaltigkeitspolitik im politisch-administrativen Mehrebenensystem inklusive ihrer gesellschaftlichen Voraussetzungen und Wirkungen analysiert. Eine besondere Rolle spielen dabei auch die Bürgerbeteiligung und inter- und transnationale Dynamiken.

Nachhaltige Kommune

Seit dem Beschluss der Lokalen Agenda 21 wird Kommunen eine wichtige Rolle in der Ausgestaltung nachhaltiger Entwicklung zugeschrieben. Durch die kommunale Daseinsvorsorge finden wesentliche Bereiche nachhaltiger Entwicklung, unter anderem Nahversorgung, Bildung, Infrastruktur und Gesundheit, vor Ort statt. Über globale und nationale Ziele hinaus entwickelt daher eine wachsende Zahl von Kommunen Strategien, Programme und Strukturen für eine nachhaltige Entwicklung. Und auch für die Umsetzung internationaler Nachhaltigkeitsziele sind Kommunen entscheidend, denn diese sind ohne die Umsetzung in Kommunen nicht zu meistern. Aktuell wird im Forschungsprojekt „Nachhaltigkeitsstrategie Niedersachsen“ kommunale nachhaltige Entwicklung in Niedersachsen in Kooperation mit der Umweltaktion Niedersachsen (UAN) begleitet.

Klimakrise und Transformation

Die Klimakrise erfordert eine tiefgreifende, sozial-ökologische Transformation der menschlichen Lebens- und Produktionsweise. Eine besondere Rolle spielt hier die Dekarbonisierung der Wirtschaft, denn ein Großteil der Treibhausgasemissionen wird direkt oder indirekt durch wirtschaftliche Betätigung verursacht. Dabei stellen sich eine Reihe von Fragen: Nach der betrieblichen Umsetzung und der Rolle von Unternehmen einerseits, sowie nach wirksamen Politiken zur Gestaltung gesamtgesellschaftlicher Transformationsprozesse andererseits. Sowohl unternehmerische als auch politische Entscheidungen sind eingebettet in gesellschaftliche Kontexte, die zu berücksichtigen sind. Aktuell begleitet das Forschungsprojekt „Nachhaltigkeitsstrategie Niedersachsen“ die Dekarbonisierung der Wirtschaft in Niedersachsen in Kooperation mit der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit (NAN).

Kulturelle Innovation und Kommunikation

Nachhaltige Entwicklung bedarf nicht nur politische Steuerung oder unternehmerisches Management, sondern auch kulturelle Veränderungen, beispielsweise in der Mensch-Natur-Beziehung. Für die Reflexion und (Weiter-)
Entwicklung von Wertvorstellungen und kulturellen Praktiken sind
Kommunikation und kulturelle Innovationen zentral. In diesem Themenfeld werden deshalb Arbeiten zur (politischen) Nachhaltigkeitskommunikation durchgeführt und Ansätze einer kunstbasierten, sensorischen Nachhaltigkeitsforschung erprobt, um kreative und ästhetische Dimensionen der Nachhaltigkeitstransformation einzubeziehen.

Inhaber der Professur

  • Prof. Dr. Harald Heinrichs

MitarbeiterInnen

  • Eric Hartmann
  • Pia Redenius

Lehrbeauftragte

Dr. Norman Laws

Studentische Hilfskräfte

Karla Bauszus
Juno Hensel
Marie Wilkens
 

Assistenz

Ulrike Steffens
Universitätsallee 1, C11.216
21335 Lüneburg
Fon +49.4131.677-1307
ulrike.steffens@leuphana.de