Responsible University Symposium
Engagierte Universität
Unter dem Leitmotiv der "Universität für die Zivilgesellschaft des 21. Jahrhunderts" verwirklicht die Leuphana ein spezifisches Universitätsprofil. Dabei strebt sie eine verantwortungsvolle Rolle als aktive Mitgestalterin der Gegenwartsgesellschaft an. In den fachübergreifenden Wissenschaftsinitiativen Bildungsforschung, Kulturforschung, Nachhaltigkeitsforschung sowie Management und Entrepreneurship will die Universität ihre (inter-)nationale Sichtbarkeit und gesellschaftliche Relevanz weiter ausbauen.
Responsible University Symposium
Am Donnerstag, 7. April 2016 luden die Leuphana Universität Lünbeburg und der Stifterverband zu einem Responsible University Symposium - Wege und Wirkungen zur Zusammenarbeit von Hochschule und Gesellschaft auf dem Campus Scharnhorststraße in Lüneburg ein.
Das Symposium verfolgte das Ziel, die Rolle und Verantwortung von Hochschulen in der heutigen Gesellschaft mit Expertinnen und Experten aus Forschung, Bildung und Politik zu diskutieren. Mit dem Symposium wurden Methoden und Formate aufgezeigt, wie Hochschulen und Gesellschaft in Forschung, Lehre und Wissenstransfer zusammenwirken und das zivilgesellschaftliche Engagement in wissenschaftlichen Projekten befördern können.
Hintergrund der Überlegungen zu der Veranstaltung ist die Rolle der Hochschulen, die sich in den letzten Jahren stark gewandelt hat. Hochschulen nehmen heute eine Vielzahl von Aufgaben wahr, die zum Teil weit über ihre ursprünglichen Kernaufgaben hinausgehen und ihre Arbeit in einen stärkeren gesellschaftlichen Kontext setzen. Diese Entwicklung resultiert einerseits daraus, dass Hochschulen mehr und mehr als verantwortliche Akteure und Impulsgeber in ihrem regionalen als auch überregionalen Innovations- und Gesellschaftssystems agieren. Gleichzeitig wächst die Erwartung an Hochschulen, einen direkten Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung zu leisten.
Ein zentrales Anliegen der Leuphana ist es daher, in einen dauerhaften Diskurs mit den Akteuren der Zivilgesellschaft zu treten. Gemeinsam mit den Teilnehmenden sowie Expertinnen und Experten des Symposiums wurde eine Kultur der Kooperation zwischen allen Bereichen von Hochschulen und Gesellschaft skizziert sowie ein idealtypisches Bild einer „verantwortungsvollen Universität“ diskutiert, welche ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird und einen bedeutsamen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung mit der Gesellschaft leistet.
Podiumsdiskussion
In der Podiumsdiskussion forderten Wissenschaftler_innen und Verantwortliche aus der Expertenkommission zur Evaluierung der Exzellenzinitiative, dem Konstanzer Wissenschaftsforum, der Stiftung Mercator und der Zivilgesellschaftlichen Plattform Forschungswende die Gesellschaft und Politik auf, mehr Vertrauen in die Wissenschaft und Hochschulen zu setzen, um sich für die Gesellschaft zu öffnen.
Dazu sagte Professor Mittelstraß vom Konstanzer Wissenschaftsforum: „Ich erlaube mir nach wie vor den idealistischen Blick auf die Universität. Wenn sie sich richtig versteht, wenn sie es fertig bringt – und da scheinen sie hier an der Leuphana bereits ziemlich weit zu sein -, einen gemeinsamen Willen auszubilden, dann bewirkt dies auch eine gemeinsame Sicht auf Lehre, Forschung und Transfer. Es lohnt sich für die Universität, an dieser sehr individualisierten Frage der Vertrauensbildung zu arbeiten, um sich dann den größeren Problemen zu stellen, etwa dem, wie es um das Vertrauensverhältnis zwischen Universität und Gesellschaft steht. Die Hochschulen werden nur weiter kommen, wenn sie es schaffen, in ihren eigenen Einrichtungen wieder einen gemeinsamen Willen, und damit auch eine tragfähige Vertrauensbasis, zu realisieren."
Workshops zu Forschung, Lehre, Digitale Bildung und Transfer
Workshop 1: Forschung und Gesellschaft
Workshop 2: Lehre und Gesellschaft
Workshop 3: Digitale Bildung und Gesellschaft
Workshop 4: Transfer und Gesellschaft
Podiumsdiskussion
Mit dem „Responsible University Symposium – Wege und Wirkungen zur Zusammenarbeit von Hochschule und Gesellschaft“ haben die Leuphana Universität Lüneburg und der Stifterverband deutschlandweit zu einem Expertinnenaustausch angeregt. Der Austausch fand zum Themenfeld Verantwortung von Hochschulen und Wissenschaft in Bezug auf gesellschaftliche Teilhabe in Forschung, Lehre und Transfer statt. Welche Verantwortung Hochschulen in unserer Gesellschaft heutzutage tragen und übernehmen können, diskutierten rund 100 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Forschung und Lehre sowie gesellschaftliche Akteurinnen und Akteure und Studierende am 7. April 2016 auf dem Symposium.
Verantwortung kann nur gemeinsam mit der Gesellschaft übernommen werden
Präsident Spoun setzte gleich zu Beginn der Veranstaltung den Rahmen für die anstehenden Diskussionen: „Responsible University meint nicht, dass die Universität für irgendetwas die alleinige Verantwortung übernimmt. Es meint, dass sie gemeinsam mit anderen, die außerhalb der Universität stehen, Verantwortung übernimmt und gemeinsam mit anderen an Lösungen arbeitet, um Probleme wie Klimaerwärmung, Krieg und Armut in den Griff zu bekommen. Es geht für die Universität einerseits darum, die Verantwortung zu übernehmen und andererseits darum, Andere mit in die Verantwortung zu nehmen, das heißt, sie zu beteiligen.“
In den Hochschulen den gemeinsamen Aspekt des Vertrauens schaffen
In der darauffolgenden Podiumsdiskussion forderten Wissenschaftler und Verantwortliche aus der Expertenkommission zur Evaluierung der Exzellenzinitiativ, dem Konstanzer Wissenschaftsforum, der Stiftung Mercator und der Zivilgesellschaftlichen Plattform Forschungswende insbesondere mehr Vertrauen in die Wissenschaft und Hochschulen zu setzen, um sich für die Gesellschaft zu öffnen.
Dazu Professor Mittelstraß: „Ich erlaube mir nach wie vor den idealistischen Blick auf die Universität. Wenn sie sich richtig versteht, wenn sie es fertig bringt – und da scheinen sie hier an der Leuphana bereits ziemlich weit zu sein - einen gemeinsamen Willen auszubilden, dann bewirkt dies auch eine gemeinsame Sicht auf Lehre, Forschung und Transfer. Es lohnt sich für die Universität an dieser sehr individualisierten Frage der Vertrauensbildung zu arbeiten, um sich dann den größeren Problemen zu stellen, etwa dem, wie es um das Vertrauensverhältnis zwischen Universität und Gesellschaft steht. Die Hochschulen werden nur weiter kommen, wenn sie es schaffen, in ihren eigenen Einrichtungen wieder einen gemeinsamen Willen, und damit auch eine tragfähige Vertrauensbasis, zu realisieren."
Abschlussgespräch
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde ein Einblick in die Arbeiten und Fortschritte internationaler Akteure und Ansätze gewährt. Dazu berichtete Frau Dr. Céline Loibl, Programmleiterin des Österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft zum Aktionsplan für einen wettbewerbsfähigen Forschungsraum und dem Programm Sparkling Science und Initiative Responsible Science des BMWFW.
Paul Manners, Direktor des National Co-ordinating Center for Public Engagement (NCCPE) in Großbritannien stellte das britische Verständnis von Public Engagement vor. Das NCCPE hat die Aufgabe, gesellschaftliches Engagement in der Praxis zu koordinieren sowie Innovation und strategische Veränderungen an Universitäten zu unterstützen.
Gefördert und mit freundlicher Unterstützung durch den Stifterverband.
Kontakt
- Andrea Japsen