Digitalisierung und Digitalität an der Leuphana
Die Digitalisierung und die digitale Transformation bilden zentrale Transformationen unserer Zeit, die an der Leuphana in Forschung, Lehre und Transfer adressiert werden. Sie verbindet dabei theoretische Ansätze, die auf die Analyse und kritische Reflexion von Digitalität und digitalen Kulturen abheben, mit handlungsorientierten Ansätzen, die auf die Gestaltung der digitalen Transformation zielen, zu einem einzigartigen Profil.
Querschnittsthemen in der Forschung
Die Digitalisierung und digitale Transformation sind als Querschnittsthemen in der Forschung mehrerer Fakultäten präsent und spiegeln sich in innovativenForschungsansätzen mit internationaler Strahlkraft wider.
- Zukunftsweisende Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0 oder 5G und ihre Einsatzpotentiale für Wirtschaftsunternehmen sind Gegenstand der Forschung mehrerer Professuren der Fakultät Management und Technologie.
- Am Forschungszentrum Digitale Transformation (RCDT) kooperieren Wissenschaftler*innen in interdisziplinären Projekten mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern, um die digitale Transformation gemeinsam zu gestalten.
- Der seit mehr als zehn Jahren bestehende Forschungsschwerpunkt „Digitale Kulturen“ der Fakultät Kulturwissenschaften beschäftigt sich mit den sozio-kulturellen Veränderungen, die mit digitalen Technologien einhergehen, und bearbeitet diese gegenwartsanalytisch und historisch, theoriebezogen und mit empirischer Ausrichtung.
- Den Auftakt bildete das EU-geförderte Großprojekt Innovations-Inkubator (2009-2015; Gesamtvolumen: rd. 100 Mio. EUR) mit u.a. vier Teilprojekten zum Themenfeld „Digitale Medien.“ Daraus ist das von der VolkswagenStiftung geförderte Center for Digital Cultures (CDC) entstanden, das gemeinsam mit einem internationalen Netzwerk aus wechselnden Gastwissenschaftler*innen, akademischen Institutionen, Industriepartnern und Akteur*innen der Zivilgesellschaft den digitalen Wandel analysiert.
- An der Leuphana forschte von 2012 bis 2022 die erste in Niedersachsen eingerichtete DFG-Kollegforschungsgruppe zu dem Themenfeld „Medienkulturen der Computersimulation.“
- An der Fakultät Bildung wird derzeit im Rahmen der dritten Phase der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung das Projekt „Digital-gestütztes Üben im Fachunterricht: Kompetente Lehrkräfte – Individualisierte Lernprozesse“ gefördert.
Die digitale Transformation studieren
Ob Künstliche Intelligenz, Data Science, Industrie 4.0 oder angrenzende Felder: Aktuelle Themen mit hoher Relevanz werden an der Leuphana in mehreren innovativen Studienprogrammen auf Bachelor- und Masterebene behandelt.
- In allen Bachelor- und Masterstudienprogrammen an der Fakultät Management und Technologie markiert die digitale Transformation ein sichtbares Querschnittsthema. Die Studierenden werden passgenau auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft vorbereitet.
- Neue Erkenntnisse aus der Forschung fließen ebenso wie innovative Technologien direkt in die Lehre ein, etwa in der „Leuphana Lernfabrik“, die es Studierenden ermöglicht, Konzepte der Industrie 4.0 zu testen, oder im „Digital Innovation Lab“, in dem Studierende innovative IT-Artefakte wie Virtual Reality oder Sensoren erproben und in Lösungen für reale Herausforderungen zu integrieren lernen.
- Der englischsprachige Major Digital Media, der seit 2013 in Kooperation mit der Hamburg Media School am College angeboten wird,verbindet technische Inhalte aus Informatik und Mediengestaltung mit der kultur- und medienwissenschaftlichen Analyse und Reflexion digitaler Kulturen zu einem einzigartigen Studienprofil.
- Die Stanford-Leuphana Summer Academy bringt seit 2019 hochkarätige Wissenschaftler*innen und interessierte Studierende beider Universitäten aus der Medienwissenschaft und Medientheorie und aus verschiedenen geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen für intensive gemeinsame Diskussionen zusammen.
- An der Professional School können sich Berufstätige in mehreren berufsbegleitenden Studien- und Zertifikatsprogrammen und Seminaren zu Fragen der Digitalisierung weiterbilden, wie etwa in den beiden berufsbegleitenden MBA-Programmen Digital Production Management und Digital Transformation Management.
- In den Lehramtsstudiengängen der Fakultät Bildung besteht ein eigenes Studienprofil mit dem Titel „Digitales Lehren und Lernen,“ um angehende Lehrkräfte optimal auf die schulische Praxis vorzubereiten.
Vorreiterin im digitalen Lehren und Lernen
Die Leuphana hat sich bereits vor mehr als zehn Jahren – und damit lange vor dem pandemiebedingten Shift deutschsprachiger Universitäten hin zur digitalen Lehre – als Innovatorin im digitalen Lehren und Lernen in Deutschland positionieren können.
- Bereits ab 2011 hat sie im Rahmen des Projekts „Global Classroom“ gemeinsam mit der Arizona State University und gefördert durch eine Förderung der Stiftung Mercator digitale Seminarmodule für Studierende beider Universitäten entwickelt und in der Lehre eingesetzt.
- Mit der Gründung der Leuphana Digital School ein Jahr später und mit Massive Open Online Courses (MOOCs) für Studierende der Leuphana und für Interessierte außerhalb der Universität hat sie ein sicheres Gespür für innovative digitale Lehr- und Lernformate bewiesen.
- Als einer von wenigen Hochschulen bundesweit gelang es der Leuphana, pünktlich digital mit mehr als 90 Prozent der rund 1.600 geplanten Lehrveranstaltungen ins Sommersemester 2020 zu starten. Zudem konnte sie in diesem und dem nachfolgenden Semester über 350 Online-Klausuren anbieten. Für diesen sehr erfolgreichen ad-hoc-Shift zur digitalen Lehre konnte die Universität auf Service-, Support- und Weiterbildungsangebote für digitales Lehren und Lernen des Lehrservice zurückgreifen, die bereits im Rahmen des Projekts "Leuphana...auf dem Weg!" entwickelt worden waren.
- Seit 2021 entwickelt die Leuphana die digitale Lehre in dem fakultäts- und schoolübergreifenden Projekt „Digital Transformation Lab for Teaching and Learning (DigiTaL)“erfolgreich weiter, das von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre mit einem Millionenbetrag gefördert werden.
- In dem ebenfalls von der von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre geförderten Verbundprojekt „Souver@nes digitales Lehren und Lernen“ (SOUVER@N) bündelt sie ihre Kräfte im digitalen Lehren und Lernen mit acht Partnern; in dem von der Leuphana federführend beantragten und vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderten Verbundprojekt „Connecting Experts and Services“ (ConnEx) bringt sie sogar erstmals alle niedersächsischen Hochschulen zusammen.
Digitale Infrastruktur: integrativ und kooperativ
Auch auf der Ebene ihrer digitalen Infrastruktur beweist die Leuphana immer wieder ihre Innovationskraft. Sie setzt auf die Integration von Services und auf die Kooperation mit starken Partnern, denn sie ist überzeugt, dass leistungsfähige digitale Infrastrukturen in Zukunft nur gemeinsam entwickelt und ausgebaut werden können.
- Als Mitglied der Dachinitiative Hochschule.digital Niedersachsen, die von der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der VolkswagenStiftung gegründet wurde, beteiligt sie sich aktiv an der gemeinsamen und nachhaltigen Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie und -struktur für die niedersächsischen Hochschulen.
- Mit der Einführung und kontinuierlichen Weiterentwicklung ihres integrierten Studieninformationssystems (myStudy) ab 2001 und mit der Einführung ihres Forschungsinformationssystems PURE im Jahr 2011 war die Leuphana Innovatorin in Deutschland. Seit 2020 implementiert sie als Mitglied in dem Verbund CAMPUSonline mit fast 40 weiteren Partnern ein neues Campusmanagementsystem.
- Bereits 2010 verfolgte die Universität mit der Zusammenlegung von Rechenzentrum, Medienzentrum und Bibliothek zu einer einzelnen Einrichtung, dem Medien- und Informationszentrum, den innovativen Ansatz, digitale Prozesse und Inhalte aus einer Hand anzubieten und sie mit analogen Diensten im Sinne hybrider Services zu integrieren.