Niklas Luhmann am OVG Lüneburg

// MECS // Tagung //  05. – 06. Dezember 2017 // 17:00 //
Timon Beyes, Wolfgang Hagen, Claus Pias, Martin Warnke:
Tagung »Niklas Luhmann am OVG Lüneburg. Zur Entstehung der Systemtheorie«

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MECS Niklas Luhmann

Abstract

Seine Karriere als Verwaltungsjurist und Organisationssoziologe begann Niklas Luhmann Mitte der fünfziger Jahre am damaligen Oberverwaltungsgericht Lüneburg. Luhmanns ein Jahrzehnt später in kurzer Abfolge aufeinander entstandenen  Dissertations- und Habilitationsschriften sind von konkreten Beobachtungen des Organisationsalltags geprägt, die er allem Anschein nach als Assistent des damaligen Präsidenten des Gerichts am Alltag einer Verwaltungsorganisation gemacht hat. Damit haben grundlegende Einsichten und Begriffe seiner später abstrakt ausgearbeiteten allgemeinen Systemtheorie des Sozialen offenbar dort ihren Anfang genommen, und diese Anfänge sind in seinen frühen Schriften noch deutlich sichtbar. Niklas Luhmanns Zeit am VG Lüneburg ist demzufolge empirisch sowie theorie- und begriffshistorisch maßgeblich für die Entwicklung eines der großen sozialwissenschaftlichen Theoriegebäudes des 20. Jahrhundert.

Es ist deshalb sehr reizvoll, zu Ehren des großen Sohnes der Stadt Lüneburg und anlässlich seines neunzigsten Geburtstages eine wissenschaftliche Tagung am Ort des damaligen Geschehens, also dem jetzigen Oberverwaltungsgericht Lüneburg an der Uelzener Straße, zu veranstalten. Das Tagungsthema sind die erwähnten Begriffsursprünge in ihrem lokalen Kontext, also die Genese des Systemtheorie aus dem konkreten Verwaltungshandeln eines Gerichts.

Programm

Dienstag, 05. Dezember 2017
17.00Begrüßung durch den Präsidenten der Leuphana Universität, Prof. Dr. Sascha Spoun
17.15

Vorverfahren: Timon Beyes, Wolfgang Hagen,
Claus Pias, Martin Warnke

17.30-18.15Sitzung 1
Prof. Dr. Rudolf Stichweh: »Entstehung der Systemtheorie in den 50er Jahren: ‚General Systems Theory‘ und Talcott Parsons«
19.00Abendessen
danachLokaltermin im Pons in der Luhmann-Brauerei 

Datum: 05. Dezember 2017
Beginn: 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Ort: Zentralgebäude der
Leuphana Universität,
Raum 40.704

Mittwoch, 06. Dezember 2017
09.00Eröffnung durch den Präsidenten des OVG Lüneburg, Dr. Thomas Smollich
09.15

Sitzung 2
Prof. Dr. Dr. Ino Augsberg (Universität Kiel): »Am Anfang war das Recht. Luhmanns juristisches Frühwerk«

10.00Sitzung 3
Prof. Dr. Sven Opitz (Universität Marburg): »Zum Lob der Routine. Oder: Warum Niklas Luhmann keine Theorie der Ausnahme entwickelt hat«
10.45Kaffeepause
11.15Sitzung 4
Prof. Dr. Maren Lehmann (Zeppelin Universität Friedrichshafen): »Das Fehlerproblem«
12.00Mittagspause und Führung durch das Gerichtsgebäude
13.45Sitzung 5
Prof. Dr. Klaus Dammann (Universität Bielefeld): »Niklas Luhmann am OVG. Netzwerke und glückliche Zufälle«
14.00Sitzung 6
Prof. Dr. Günther Ortmann (Universität Witten/Herdecke): »Abschottungen. Organisationen als Einrichtungen der Interdependenzunterbrechung«
14.45Sitzung 7
Prof. Dr. Elena Esposito (Universität Modena und Reggio Emilia): »Was Luhmann vom Internet und von Algorithmen schon wusste«
15.30Kaffeepause
16.00Sitzung 8
Prof. Dr. André Kieserling (Universität Bielefeld): »Luhmanns "funktionale Methode" als Revision der Unterscheidung von empirischer und normativer Theoriebildung«
16.45Beschlussfassung
17.30Sitzungsende

Datum: 06. Dezember 2017
Beginn: 09.00 Uhr bis 17.30 Uhr
Ort: Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht Lüneburg, Uelzener Straße 40, 21335 Lüneburg, Rotunde

Veranstaltungsinformationen

Konzept und Organisation
Timon Beyes
Wolfgang Hagen
Claus Pias
Martin Warnke

Anmeldung
Der Workshop ist kostenlos und für die Öffentlichkeit frei zugänglich, allerdings wird eine Anmeldung benötigt. Hierfür bitte eine E-Mail senden an: mecs@leuphana.de.